Besuch des Theaterstücks „Don Giovanni“
Im Spannungsfeld zwischen der vermeintlich zugestandenen weiblichen Selbstbestimmung einerseits und bitterernst sexistischen Grenzüberschreitungen, die verbal und auch handgreiflich die Handlungsfreiheit von Elvira gewaltsam einschränken, steht auch die Frage, inwiefern Bildungsinstitutionen zur Perpetuierung von tradierten Rollenstereotypen beitragen. Elvira wird zur empowerten Heldin, indem sie sich selbstbewusst eben nicht in die einengenden Erwartungen gibt, sondern sich mit kritisch-klugem Blick in ihrer Individualität verortet. Dass sie trotz ihres Widerstands oder gerade deswegen schließlich als Opfer, dem Gewalt angetan wird, von der Bühne verschwindet, kann als bedrückendes Fazit verstanden werden.